Von Anfang an ist Schlierbach der Mittelpunkt des gleichnamigen Tales gewesen. Es liegt etwa 230m hoch, besitzt das typische Mittelgebirgsklima und hat auch nach der Eingemeindung in den Kurort Lindenfels nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Es ist ein Schmuckstück im Naturpark Bergstraße - Odenwald. Schlierbach ist vermutlich identisch mit dem im Jahre 795 im Lorscher Codex genannten "Richgiesbura". Erstmals erwähnt ist das Dorf als "Slirbach" im Jahre 1356. Im ursprünglichen Teil des Kirchspiels Fürth gab es sehr früh eine Filialkirche, die im damaligen Dorfmittelpunkt gegenüber dem Hofgut lag und noch an dieser Stelle steht. Sie hat sicherlich schon im 14. Jahrhundert bestanden, was auch der alte Grabstein von 1401 belegt. 1973 wurde neben der Kirche ein Gemeindezentrum erstellt. Eine besondere Zierde ist der die Kirche umgebende Friedhof mit seinem Stickelfeld. Die schön verzierten hölzernen Stickel stehen wegen des Seltenheitswertes unter Denkmalschutz. Die Herkunft der Stickel kommt wahrscheinlich aus der Reformationszeit. Die Verstorbenen erhielten damals nur einfache Namensschilder, die heutigen Stickel, als Grabschmuck. Der Friedhof ist einer der ganz besonderen Sehenswürdigkeiten des Dorfes. Schon 1605 gab es in Schlierbach eine eigene Schule. Nach dem 30-jährigen Krieg wurden die Kinder aber in Lindenfels eingeschult. Im Zuge der Neugestaltung des Schulwesens wurden 1970 die beiden Schulen aufgelöst. Seitdem gehen die Kinder nach Fürth, Gadernheim oder in die Grundschule nach Lindenfels. Schon 1369 ist eine Frohnmühle erwähnt, die wohl beim schon erwähnten Hofgut gelegen hat und vermutlich 1504 zerstört wurde. Ab 1562 sind zwei Schleif- und eine Lohemühle nachweisbar. 1820 wurde die jetzige Mühle erbaut die allerdings seit 1955 stillgelegt ist. Im Ort sind neben der Mühle mehrere sehenswerte Fachwerkhäuser, darunter das Gasthaus "Zum Römischen Kaiser", erbaut im Jahre 1766. Der damalige Besitzer des "Römischen Kaiser" erhielt vom Feldmarschall Fürst Wrede aus Mannheim im Jahr 1766 die Erlaubnis, eine Gaststätte zu unterhalten. In Zusammenarbeit mit den Vereinen und der Einwohnerschaft wurde das ehemalige Schulhaus zu einem Dorfgemeinschaftshaus in über 3800 freiwilligen Arbeitsstunden umgebaut. Schon vor dem Verlust der Selbstständigkeit wurde Schlierbach im Jahre 1969 Landessieger beim Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden". Dies war Ansporn für weitere Aktivitäten: Die Fachwerkhäuser wurden renoviert, überall wurden Blumen gepflanzt und kleine Anlagen, wie z. B. der Grillplatz mit Kneipp-Anlage, angelegt. Der Lohn für diese Arbeit kam 1981 als Schlierbach Bundessieger im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" wurde. Der Erholungssuchende findet in Schlierbach ideale Bedingungen für einen erholsamen Urlaub. Mehrere Pensionen kümmern sich freundlich um die Erholungssuchenden. Der in schöner Hanglage liegende Campingplatz lädt ebenso zum Verweilen ein. Ein schöner, großer Kinderspielplatz, ein Bolzplatz und das nahe gelegene Waldschwimmbad mit Tennisplätzen stehen den Urlaubern zu Verfügung. An schönen Wanderwegen fehlt es ebenfalls nicht. Zur positiven Darstellung unseres Ortes tragen auch die vielen Feste, insbesondere die Kerb die alljährlich zahlreiche Gäste zum Kerbzug anlockt. Auch die vielen Vereinsveranstaltungen wie z.B. das Spießbratenfest der FFW, die Theaterabende des Männergesangvereins, die Oldtimerausfahrt oder das Schleppe- u. Bulldogtreffen, um nur die größeren zu nennen, locken immer mehr "Tagestouristen" nach Schlierbach. Allen Gästen die sich in Schlierbach erholen und die wunderschönen Fachwerkhäuser bewundern, wünsche ich einen angenehmen Aufenthalt. * Sagen & Märchen der Region um Schlierbach (click)